Wer im Poker langfristig gewinnen möchte, muss die Poker-Kombinationen im Schlaf beherrschen. Je besser Sie wissen, welche Hand wie stark ist, desto sicherer treffen Sie Entscheidungen – und desto häufiger wandern die Chips zu Ihnen.
Warum das Wissen über Poker-Kombinationen so wichtig ist
Poker ist kein Glücksspiel im klassischen Sinn. Es ist ein Strategiespiel mit unvollständigen Informationen. Ein zentraler Baustein dieser Strategie ist das präzise Einschätzen Ihrer Handstärke. Das bringt Ihnen direkte Vorteile:
- Schnellere Entscheidungen:Sie müssen nicht nachdenken, ob ein Drilling stärker ist als ein Straight, sondern wissen es sofort.
- Mehr Sicherheit am Tisch:Sie erkennen, wann Sie mit einer starken Hand Druck machen können und wann Vorsicht angesagt ist.
- Weniger teure Fehler:Wer die Rangfolge nicht kennt, zahlt oft unnötig mit mittelmäßigen Händen – das vermeiden Sie.
- Gezieltes Ausnutzen von Gegnerfehlern:Viele Freizeitspieler überschätzen schwache Kombinationen. Sie können das zu Ihrem Vorteil nutzen.
Im Folgenden beziehen sich alle Beispiele auf das bekannteste Pokerspiel,Texas Hold'em. Dort zählt immer die beste möglicheFünf-Karten-Kombination, die Sie aus Ihren zwei Handkarten und den fünf Gemeinschaftskarten bilden können.
Die offizielle Poker-Hand-Rangfolge (von stark nach schwach)
Es gibt zehn offizielle Standard-Kombinationen im Poker. Hier ist die Rangfolge von der stärksten bis zur schwächsten Hand:
1. Royal Flush
Definition:Die höchstmögliche Hand im Poker. Fünf Karten in Folge von 10 bis Ass in derselben Farbe (z. B. Herz 10, Herz Bube, Herz Dame, Herz König, Herz Ass).
Warum sie so stark ist:Es gibt nichts, was einen Royal Flush schlagen kann. Wer ihn trifft, gewinnt den Pot – in den meisten Fällen sogar einen sehr großen.
2. Straight Flush
Definition:Fünf aufeinanderfolgende Karten derselben Farbe, aber nicht von 10 bis Ass. Beispiel: 5, 6, 7, 8, 9 in Pik.
Stärker oder schwächer?Jeder Straight Flush schlägt jeden Vierling, wird aber von einem höheren Straight Flush geschlagen. Ein Straight Flush bis zum König verliert z. B. gegen einen Royal Flush.
3. Vierling (Four of a Kind)
Definition:Vier Karten mit demselben Rang, plus eine beliebige fünfte Karte (Kicker). Beispiel: Karo 9, Herz 9, Kreuz 9, Pik 9 und eine zusätzliche Karte.
Praxis-Tipp:Vierlinge sind extrem stark. Sie sollten damit fast immer versuchen, den Pot groß zu machen, aber auf dem Board sehr vorsichtig sein, wenn ein Straight Flush möglich ist.
4. Full House
Definition:Kombination aus einem Drilling und einem Paar. Beispiel: Drei Könige und zwei Achten.
Stärke im Vergleich:Ein Full House schlägt jeden Flush und jeden Straight, verliert aber gegen Vierling, Straight Flush und Royal Flush.
5. Flush
Definition:Fünf Karten derselben Farbe, nicht in Zahlenfolge. Beispiel: fünf Herz-Karten mit beliebigen Werten.
Entscheidung bei Gleichstand:Haben mehrere Spieler einen Flush, gewinnt derjenige mit der höchsten Karte im Flush. Bei Gleichheit wird die zweithöchste Karte verglichen usw.
6. Straight (Straße)
Definition:Fünf aufeinanderfolgende Karten, aber nicht alle in derselben Farbe. Beispiel: 4, 5, 6, 7, 8 in gemischten Farben.
Besonderheit:Ein Ass kann sowohl als höchste als auch als niedrigste Karte zählen. Es gibt also zwei typische Spezialfälle: A, 2, 3, 4, 5 (Wheel) und 10, Bube, Dame, König, Ass.
7. Drilling (Three of a Kind)
Definition:Drei Karten mit demselben Rang, plus zwei weitere, nicht zusammenhängende Karten. Beispiel: drei Siebener und zwei andere Karten.
Unterschied zum Set:Im Sprachgebrauch spricht man oft von Set, wenn Sie ein Paar auf der Hand haben und die dritte Karte auf dem Board erscheint. Beides ist aber in der Wertung ein Drilling.
8. Zwei Paare (Two Pair)
Definition:Zwei verschiedene Paare plus eine fünfte Karte. Beispiel: zwei Fünfen, zwei Damen und eine Zusatzkarte.
Entscheidung bei Gleichstand:Zuerst wird das höhere Paar verglichen, dann das niedrigere, danach der Kicker. Wer das höhere Top-Paar hat, gewinnt.
9. Ein Paar (One Pair)
Definition:Zwei Karten mit demselben Rang plus drei beliebige Beikarten. Beispiel: zwei Neunen und drei andere Karten.
Praxis-Tipp:Nicht jedes Paar ist automatisch stark. Ein Paar Asse ist deutlich mehr wert als ein Paar Zweien – vor allem, wenn die Gemeinschaftskarten hoch sind.
10. Höchste Karte (High Card)
Definition:Keine der oben genannten Kombinationen bildet sich, daher entscheidet allein die höchste Karte. Beispiel: Ass hoch.
Bedeutung:High Card gewinnt seltener große Pötte, ist aber wichtig in Situationen, in denen niemand eine Kombination trifft.
Rangfolge der Poker-Kombinationen im Überblick
Die folgende Tabelle fasst die Reihenfolge noch einmal zusammen. Je weiter oben, desto stärker die Hand.
| Rang | Hand | Beschreibung |
|---|---|---|
| 1 | Royal Flush | 10 bis Ass in derselben Farbe |
| 2 | Straight Flush | Fünf aufeinanderfolgende Karten in derselben Farbe |
| 3 | Vierling | Vier Karten mit gleichem Rang |
| 4 | Full House | Drilling plus ein Paar |
| 5 | Flush | Fünf Karten in derselben Farbe, keine Straße |
| 6 | Straight | Fünf aufeinanderfolgende Karten, gemischte Farben |
| 7 | Drilling | Drei Karten mit gleichem Rang |
| 8 | Zwei Paare | Zwei verschiedene Paare |
| 9 | Ein Paar | Zwei Karten mit gleichem Rang |
| 10 | Höchste Karte | Keine Kombination, höchste Karte entscheidet |
Wie werden Poker-Kombinationen genau bewertet?
Neben der grundsätzlichen Rangfolge gibt es wichtige Details, die am Tisch über Gewinn oder Verlust entscheiden. Lernen Sie diese Feinheiten, verschaffen Sie sich einen Vorteil gegenüber vielen Gelegenheitsspielern.
Kicker: Die Beikarten, die oft den Unterschied machen
Kicker sind die Karten, die nicht direkt Teil Ihrer Kombination sind, aber bei Gleichstand entscheiden. Einige Beispiele:
- Zwei Spieler haben ein Paar Könige. Der eine hat dazu ein Ass als höchste Beikarte, der andere eine Dame. Der Spieler mit dem Ass als Kicker gewinnt.
- Bei einem Drilling entscheiden die beiden höchsten verbleibenden Karten (Kicker) über den Sieger, wenn mehrere Spieler denselben Drilling halten.
Merke:Spielen Sie nicht nur wegen des Paares, sondern berücksichtigen Sie immer auch die Stärke Ihrer Kicker.
Gemeinschaftskarten vs. eigene Karten
Besonders im Texas Hold'em kommt es oft vor, dass die beste Kombinationkomplettauf dem Board liegt. Beispiele:
- Auf dem Tisch liegen 10, Bube, Dame, König, Ass in gemischten Farben: Jeder Spieler hat mindestens eine Straight.
- Liegt ein Full House auf dem Board, teilen sich häufig alle Spieler den Pot, außer ein Spieler kann mit seinen Handkarten ein noch höheres Full House oder einen Vierling bilden.
Wer versteht, wann die beste Hand für alle dieselbe ist, spart Geld in schlechten Spots und baut in guten Situationen selbstbewusst Druck auf.
Die besten Starthände im Texas Hold'em für maximale Gewinnchancen
Neben den fertigen Fünf-Karten-Kombinationen sind auch dieStarthändeentscheidend für Ihren Erfolg. Einige Startkarten-Kombinationen gewinnen deutlich häufiger als andere.
Premium-Starthände
Diese Hände gehören zu den stärksten Startkombinationen und sind langfristig sehr profitabel, wenn Sie sie aktiv und aggressiv spielen:
- Ass Ass (AA):Die beste Starthand im Texas Hold'em.
- König König (KK):Fast so stark wie Asse, nur gegen Asse klar im Nachteil.
- Dame Dame (QQ):Sehr stark, sollte aber auf hohen Gemeinschaftskarten (Ass oder König) kritisch bewertet werden.
- Bube Bube (JJ):Starke Hand, aber deutlich schwieriger zu spielen, wenn viele hohe Karten auf dem Board erscheinen.
- Ass König suited (AK in derselben Farbe):Premium-Hand mit großem Potenzial für starke Top-Paare und Flushs.
Gute, aber spielbare Starthände
Diese Kombinationen sind meist profitabel, brauchen aber etwas mehr Feingefühl:
- Ass Dame suited (AQ suited):Sehr gute Hand mit hoher Kartenstärke und Flush-Potenzial.
- Ass König offsuit (AK offsuit):Stark, aber etwas weniger wert als suited, weil Flush-Möglichkeiten fehlen.
- Mittelhohe Paare (10 10, 9 9, 8 8):Ideal, um Drillinge zu treffen; aber nicht überbewerten, wenn mehrere hohe Karten auf dem Board liegen.
- Suited Connector (z. B. 9 8 suited):Gute Chancen auf Straßen und Flushs, besonders in späten Positionen.
Vorteil für Sie:Wenn Sie konsequent mit starken Starthänden starten und schwache Hände eher wegwerfen, befinden Sie sich im Schnitt öfter mit der besseren Kombination im Pot – ein riesiger Pluspunkt für Ihre Gewinnbilanz.
Typische Fehlbewertungen von Poker-Kombinationen vermeiden
Viele Einsteiger verlieren Geld, weil sie die relative Stärke von Händen falsch einschätzen. Wenn Sie diese typischen Fehler kennen, können Sie sie bewusst vermeiden – und so einen klaren Vorteil aufbauen.
- Überbewertung von schwachen Paaren:Ein kleines Paar ohne Verbesserung ist selten stark genug für einen großen Pot, besonders auf gefährlichen Boards.
- Verliebtheit in schöne, aber schwache Karten:Hände wie Bube Dame offsuit sehen gut aus, treffen aber zu selten wirklich starke Kombinationen.
- Flush übersehen oder falsch eingeschätzt:Wer nur auf sein eigenes Paar achtet, unterschätzt oft die Möglichkeit, dass jemand einen Flush oder Straight getroffen hat.
- Kicker ignorieren:Top Pair mit schwachem Kicker ist deutlich anfälliger, geschlagen zu werden, als viele glauben.
Strategische Nutzung Ihrer Poker-Kombinationen
Poker-Kombinationen zu kennen ist der erste Schritt. Der zweite, noch profitablere Schritt ist, sie strategisch einzusetzen:
- Mit starken Händen Wert generieren:Wenn Sie starke Kombinationen wie Sets, Straights oder Flushs halten, sollten Sie in der Regel setzen und erhöhen, um den Pot aufzubauen.
- Mit mittelstarken Händen kontrolliert spielen:Top Pair mit gutem Kicker ist oft stark, aber nicht unbesiegbar. Hier hilft kontrollierte Aggression.
- Mit schwachen Händen rechtzeitig aussteigen:Spart langfristig am meisten Geld und hält Ihre Gewinne mit starken Händen sauber.
Wer die Stärke seiner Kombination realistisch einschätzt, trifft bessere Entscheidungen – Straße für Straße.
Tipps, um Poker-Kombinationen schnell zu verinnerlichen
Damit Sie am Tisch nicht nachdenken müssen, hilft ein bisschen gezieltes Training. So lernen Sie die Rangfolge spielend:
- Merksatz:Denken Sie von selten nach häufig: Royal Flush (extrem selten) ganz oben, Ein Paar und Höchste Karte (sehr häufig) ganz unten.
- Üben mit echten Karten:Mischen Sie ein Kartendeck, legen Sie fünf Karten aus und benennen Sie die Kombination. Je öfter Sie das tun, desto schneller geht es.
- Kombinationen laut aussprechen:Wenn Sie mit Freunden spielen, benennen Sie beim Showdown bewusst Ihre Hand (z. B. Drilling Damen mit Ass Kicker). So prägt sich die Sprache ein.
- Bewusst aufs Board achten:Fragen Sie sich in jeder Hand: Welche Kombinationen sind theoretisch möglich? So schärfen Sie Ihr taktisches Verständnis.
Fazit: Die besten Poker-Kombinationen als Ihr Turbo für mehr Gewinne
Die Antwort auf die Frage, welche die besten Poker-Kombinationen sind, ist klar: Royal Flush, Straight Flush, Vierling und Full House stehen an der Spitze der Rangliste. In der Praxis werden Sie diese Monsterhände zwar selten sehen, aber sie bringen fast immer große Pötte.
Mindestens genauso wichtig ist jedoch, dass Sie die gesamte Rangfolge sicher beherrschen undjedeKombination realistisch einschätzen können – vom einfachen Paar bis zur höchstmöglichen Hand. In Kombination mit einer soliden Auswahl an Starthänden schaffen Sie damit die ideale Basis, um:
- häufiger mit der besten Hand im Pot zu sein,
- Ihren Einsatz gezielt zu erhöhen, wenn Sie vorne liegen,
- rechtzeitig auszusteigen, wenn Sie geschlagen sind,
- und insgesamt langfristig mehr Poker-Partien für sich zu entscheiden.
Je besser Sie die Poker-Kombinationen kennen und anwenden, desto mehr wird aus zufälligem Mitspielen ein bewusstes, gewinnorientiertes Poker-Spiel. Genau das ist der Unterschied zwischen Glücksritter und Gewinner.